Für die Richter arbeite ich gerne. Sie nennen mich Bimbo. Der ältere Mann lässt mich in Ruhe. Quält mich nicht. Die junge Frau quält mich manchmal, aber sie quält mich liebevoll. Kümmert sich um mich wie um ihren Sohn. Nie fehlt es mir an Benzin oder Öl. Sonst brauche ich ja nichts. Maria ist eine Fahrkünstlerin. Wer weiß, wo sie das her hat. Flott, aber vorausschauend und verantwortungsbewusst. Sogar einen Holzverschlag habe ich zum Schlafen in der Nähe der Lorenz-Mandl-Straße. Die meisten anderen Fahrzeuge stehen das ganze Jahr auf der Straße. Vor dem Sohn habe ich Schiss. Der darf noch lang nicht lenken. Sollte es aber einmal so weit sein, was wird der bloß mit mir anstellen? Pfeift sich nichts. Putzt mich zwar gelegentlich, aber dann, wenn niemand dabei ist, fährt er mich den unebenen Feldweg vor dem Holzverschlag auf und ab und kann dabei, absichtlich oder nicht, ziemlich grob werden. Wenigstens weiß ich danach die sanfte Fahrweise Marias noch besser zu schätzen.
Sie verwenden mich beileibe nicht nur für Stadtfahrten oder kleine Ausflüge. Nein, ich bin auch Reiselimousine. Mit Rainer und Bambi waren wir in Italien und Deutschland. Dort auch mehrmals mit Tino und Maria allein, bis hinauf ins dänische Fehmarn und hinunter nach Dubrovnik. Liegengeblieben bin ich nie.